Die Grafen von Seyboldsdorf legen den Grundstein. Nach 2-jähriger Bauzeit zeigt sich ein prächtiger Renaissance-Bau „Schloss Gerzen“.
Das Schloss mit seinen sämtlichen Gütern wird an die Grafen von Vieregg verkauft. Ihrem katholischen Glauben treu bleibend, wurde das hochgestellte Grafengeschlecht der Vieregg´s aus dem protestantischen Mecklenburg vertrieben. Zum Besitz gehörten damals auch die Adelssitze und Hofmarken von Mangern, Johannesbrunn, Achdorf, Angerbach, Biedenbach, Frauensattling, Grießdorf, Sölgerding, Wurmsham, und Thürnthenning. Durch Einheirat kam damals auch noch die reiche Hofmark Tutzing am Starnberger See dazu.
Schloss Gerzen wird die Bräugerechtigkeit verliehen. (Bier Braurecht)
Arg ist die Zeit von 1632 bis 1634. Das niederbayerische Heimatland wird abwechselnd von den schwedischen Truppen und kaiserlichen Marodeuren überfallen und heimgesucht. Auch Schloss Gerzen wird von den Schweden besetzt und ausgeraubt. Während der folgenden Pestperiode kommt weit über die Hälfte der niederbayerischen Bevölkerung ums Leben.
Die Schlosskapelle wird erbaut. Dem „heiligen Josef“ geweiht, ziert die Kapelle ein wertvoller Altar des Künstlers „Fischer von Erbach“, der auch im Vatikan wirkte.
Niederbayern wurde von Österreich besetzt. Beim niederbayerischen Bauernaufstand fallen in der Schlacht von Aidenbach 34 Gerzener Söhne.
Der bayerische Staatsminister „Maximilian Graf von Montgelas“ kauft Schloss Gerzen und die Güter in Egglkofen und Aham. Während des 2. Weltkrieges dient Schloss Gerzen als Depot für Kunstgegenstände, die aus München ausgelagert werden, um sie vor den Bomben der Alliierten zu schützen.
Bernhard und Edeltraud Waldinger aus Grafenwald kaufen Schloss Gerzen und renovieren das denkmalgeschützte, bis in die Grundfesten marode Schloss, mit viel Liebe, Fingerspitzengefühl und Sachverstand.
Das Schloss wird zur Schloss-Wirtschaft und öffnet seine Pforten für Gäste aus Nah und Fern. In den verschiedenen Gasträumen, im Gewölbekeller, im Schlosspark, sowie in den anmutigen Hotelzimmern.